Roadmap: Unterschied zwischen den Versionen
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(→Infrastruktur: - Hinweis auf Forschungsziele von digibus) |
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* Ein unzuverlässiger Mobilfunkempfang stellt bei Demonstrationsprojekten im ländlichen Raum derzeit eine große Herausforderung dar. Dieser ist nötig, weil die Fahrzeuge zur exakten satellitengestützten Positionsbestimmung auf die ständige Übermittlung von Korrekturdaten angewiesen sind. | * Ein unzuverlässiger Mobilfunkempfang stellt bei Demonstrationsprojekten im ländlichen Raum derzeit eine große Herausforderung dar. Dieser ist nötig, weil die Fahrzeuge zur exakten satellitengestützten Positionsbestimmung auf die ständige Übermittlung von Korrekturdaten angewiesen sind. | ||
+ | * Die Untersuchung der Anforderungen an physische und digitale Infrastruktur ist eines der Forschungsziele des [https://www.digibus.at digibus]-Leitprojekts. | ||
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* Standards und Schnittstellen definieren, um beispielsweise Daten zu Verkehrsbeschränkungen aus der Graphenintegrationsplattform (GIP) abrufen zu können, Datenaustausch zwischen Herstellern zu ermöglichen | * Standards und Schnittstellen definieren, um beispielsweise Daten zu Verkehrsbeschränkungen aus der Graphenintegrationsplattform (GIP) abrufen zu können, Datenaustausch zwischen Herstellern zu ermöglichen |
Aktuelle Version vom 4. März 2019, 15:21 Uhr
Wie sich in den Ergebnissen des Projekts Shared Autonomy und anderer Studien zeigt, haben automatisierte Fahrzeuge großes Potential, einen Beitrag zur Lösung ökologischer und sozialer Herausforderungen im Bereich der Mobilität zu leisten. Ihre Wirkung steht jedoch in einer starken Abhängigkeit von der Art und Weise ihres Einsatzes: Nur durch gemeinschaftliche Nutzung, für die sich durch die Automatisierung radikal neue Möglichkeiten eröffnen, kann das Potential dieser Technologie voll ausgeschöpft werden. Ohne gemeinschaftliche Nutzung wiederum besteht die Gefahr, dass sich bestehende Problemlagen noch weiter verschärfen. Diese Roadmap fokussiert – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – auf notwendige und förderliche Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Implementierung von Shared Automated Mobility.
Diese Roadmap wurde im Rahmen des Projekts Shared Autonomy erarbeitet. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt deshalb auf der Situation in Österreich und speziell im ländlichen Raum. Die Roadmap versteht sich als lebendiges Dokument und wird in unregelmäßigen Abständen aktualisiert, um neue Entwicklungen zu berücksichtigen (zuletzt am 4.03.2019, Versionsgeschichte).
Zu technologischen und rechtlichen Voraussetzungen für Shared Automated Mobility in Österreich wurde im Projekt ein eigener Bericht erstellt.
Inhaltsverzeichnis
Einführungsszenarien für Shared Automated Mobility
Die verschiedenen Formen der Shared Automated Mobility benötigen unterschiedliche Technologien: während die meisten Angebote ein vollautomatisiertes Privatfahrzeug (SAE-Level 5) voraussetzen, genügen für öffentliche Verkehrsangebote in einem definierten Bediengebiet vollautomatisierte Mini-Busse, die auf „virtuellen Schienen“ unterwegs sind:
Shared Automated Mobility-Angebot | Sharing-Typ | Angebots-Typ | vorausgesetzte Technologie | Verfügbarkeit* | |
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a-CarSharing (zeitbasiert) = a-Mietwagen |
nacheinander (diachron) |
B2C | automatisiertes Privatfahrzeug (SAE-Level 5) |
2025-2070 | |
a-CarSharing (fahrtbasiert) = a-Taxi | |||||
a-p2p-CarSharing | C2C | ||||
a-Shared Cab | gleichzeitig (synchron) |
B2C | |||
a-Ridesplitting (BesitzerIn fährt nicht mit) |
C2C | ||||
a-Ridesharing (BesitzerIn fährt mit) | |||||
a-Bedarfsverkehr | P2C (Public2Consumer) |
automatisierter (Mini)-Bus (SAE-Level 5) |
2025-2030 | ||
a-Linienbus |
* Die hier angeführten Zahlen stützen sich auf bisher veröffentlichte Technologie-Roadmaps sowie die im Projekt durchgeführten ExpertInnen-Interviews und Workshops. Wie lange es tatsächlich dauern wird, bis die technologischen und rechtlichen Voraussetzungen für SAE-Level 5 geschaffen sein werden, lässt sich derzeit nur mit großer Unbestimmtheit vorhersagen.
Automatisierte Mini-Busse werden aktuell von mehreren Herstellern entwickelt und in einer stetig wachsenden Zahl von Demonstrationsprojekten getestet. Aus der Tatsache, dass sie sich nur in einem zuvor vermessenen und modellierten Gebiet bewegen können, ergibt sich eine Reduktion der technologischen Komplexität. Obwohl diese Entwicklung hauptsächlich von Start-Ups und daher im Vergleich zu den Entwicklungsprojekten der großen Fahrzeughersteller und IT-Konzerne mit sehr viel geringeren Ressourcen vorangetrieben wird, besteht die Aussicht, dass diese Fahrzeuge zeitlich früher für den fahrerlosen Betrieb zugelassen werden. Daraus ergibt sich die Chance für die Etablierung neuer Angebote mit gemeinschaftlicher Nutzung.
- In den Städten bzw. an deren Peripherie ermöglicht dies den Betrieb von Linien, die aufgrund zu hoher Personalkosten ansonsten nicht aufrechtzuerhalten wären.
- Für den ländlichen Raum, wo die erforderliche kritische Masse für einen Linienbetrieb häufig fehlt, ergeben sich insbesondere dann spannende Anwendungsmöglichkeiten, wenn auch bedarfsorientierte Angebote im Flächenbetrieb umgesetzt werden können.
Nötige und förderliche Rahmenbedingungen für Shared Automated Mobility
Fahrzeugtechnologie
Status Quo | Roadmap bis 2025 |
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Policy-Empfehlungen
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Rechtliche Rahmenbedingungen
Status Quo | Roadmap bis 2025 |
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Policy-Empfehlungen
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Integration
Entscheidend für den Erfolg eines automatisierten Bedarfsverkehrs ist eine möglichst optimale Verknüpfung mit komplementären Angeboten. Denn als Baustein in einem Verbund der Alternativen kann Bedarfsverkehr in der Regel nur einen Teil der Mobilitätsbedürfnisse der NutzerInnen abdecken und ist auf ergänzende Angebote angewiesen. Nur so kann es gelingen, die Abhängigkeit vom Besitz eines eigenen Fahrzeugs nachhaltig zu verringern. Mit dem Aufbau dieses Umfelds und einer nahtlosen Integration muss schon heute begonnen werden. Änderungen des Mobilitätsverhaltens sind langwierige Prozesse, sie müssen schon jetzt angestoßen werden. Es könnte daher auch gerechtfertigt sein, schon jetzt zuverlässige (öffentliche) nicht-automatisierte Angebote aufzubauen, die zwar derzeit noch stark subventioniert werden müssen, jedoch wirtschaftlich selbsttragend sein werden, sobald die Technologie den nötigen Reifegrad erreicht hat und automatisierte Fahrzeuge eingesetzt werden können.
Status Quo | Roadmap bis 2025 |
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Policy-Empfehlungen
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Mobilitätsplattformen
Mobilitätsplattformen bilden einen wesentlichen Bestandteil eines alternativen multimodalen Mobilitätssystems. Durch die Beauskunftung und idealerweise auch Buchbarkeit vieler verschiedener Verkehrsmittel über einen einzelnen Zugangspunkt werden alternative Mobilitätsangebote erst wirklich zugänglich und attraktiv.
Mit der Verkehrsauskunft Österreich (VAO) gibt es in Österreich ein Vorzeigeprojekt zur Fahrgastinformation. Der Dienst stellt Routinginformationen für den öffentlichen Verkehr, aber auch für Fuß- und Radwege, den motorisierten Individualverkehr und die Kombination verschiedener Verkehrsmittel bereit. Plattformbetreiber können diese Informationen über eine Schnittstelle abrufen und mit zusätzlichen Angebote anreichern.
In den Städten, insbesondere in Wien, ist die Entwicklung mit zwei nationalen Anbietern von Mobilitätsplattformen (wegfinder und WienMobil) schon recht weit fortgeschritten. Auch eine deutsche App (moovel) hat Wien in ihrem Portfolio. Es gibt einige wenige, teils internationale Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen (wie z.B. car2go, Drive Now oder Uber), die bereits die entsprechenden Schnittstellen zur Verfügung stellen, um die Integration in Mobilitätsplattformen zu ermöglichen.
Den derzeit engagiertesten Anbietern am Land – Bedarfsverkehr-Betreibern und CarSharing-Vereinen – stehen als Einzelinitiativen nicht die Mittel zur Verfügung, um die nötigen Schnittstellen und Standards zu entwickeln. Da sich für einen Intermediär, der die Harmonisierung und Zusammenführung der für eine Einbindung nötigen Daten durchführen könnte, derzeit kein valides Geschäftsmodell abzeichnet, ist es womöglich nötig, dass die öffentliche Hand die Lücke schließt und diese Aufgabe selbst leistet oder finanziert. Auch P2P-CarSharing hat am Land prinzipiell großes Potential, ist aber derzeit auch nicht in die bestehenden Mobilitätsplattformen eingebunden.
Status Quo | Roadmap bis 2025 | |
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Bedarfsverkehre |
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CarSharing |
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RideSharing |
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Infrastruktur
Status Quo | Roadmap bis 2025 | |
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physische Infrastruktur |
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digitale Infrastruktur |
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Datengrundlage für die Wirkungsabschätzung und Wirtschaftlichkeitsrechnung
Status Quo | Roadmap bis 2025 |
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Kompetenzaufbau
Status Quo | Roadmap bis 2025 | |
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Wartungs- und Betriebskompetenz |
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Planungskompetenz |
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Selbstorganisation |
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Policy-Empfehlungen
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Bewusstseinsbildung
Status Quo | Roadmap bis 2025 |
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Kooperation
Status Quo | Roadmap bis 2025 |
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Literaturhinweise
- A3PS (2015): Eco-Mobility 2025plus Roadmap. A3PS Technology Roadmap for the Successful Development and Introduction of Future Vehicles and Energy Carriers.
Download von der Originalseite - bmvit (2016): Automatisiert - Vernetzt - Mobil. Aktionsplan Automatisiertes Fahren. Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Download von der Originalseite - bmvit (2016): Austrian Research, Development & Innovation Roadmap for Automated Vehicles.
Download von der Originalseite - ERTRAC Task Force „Connectivity and Automated Driving” (2015): Automated Driving Roadmap. ERTRAC
Download von der Originalseite - Foljanty, Lukas und Maike Gossen (2016): Ergebnisbericht „ShareWay – Wege zur Weiterentwicklung von Shared Mobility zur dritten Generation“.
Download von der Originalseite - Fraedrich, Eva, Sven Beiker, und Barbara Lenz (2015): „Transition pathways to fully automated driving and its implications for the sociotechnical system of automobility“. European Journal of Futures Research 2015(3):11.
Acknowledgements
Herzlichen Dank an unsere Interview-PartnerInnen Adriano Alessandrini (Universität Florenz), Frank Hunsicker (InnoZ), Anne Mellano Koymans (BestMile), Jürg Michel (PostAuto Schweiz), Udo Onnen-Weber (Hochschule Wismar), Karl Rehrl (Salzburg Research), Martin Russ (AustriaTech), Karin Tausz (SBB) und Doris Wiederwald (AustriaTech).